Wie man befreundet bleibt, wenn man kinderlos unter Muttis ist

in Allgemeines by

Irgendwann geht es los. Menschen machen Babys. Sogar die Menschen, mit denen man sich am Tisch  immer noch wie 16 fühlt und die am besten trinken, rauchen und tanzen konnten. Auch beste Freundinnen bleiben nicht verschont.

Sich kurz nach der Schwangerschafts-Nachricht einer (weiteren) Freundin in Selbstmitleid suhlen, ja, das ist okay. Ihr müsst zwar keine Strapazen aufnehmen, vollbringt keine Wunderleistung und müsst auch auf keine gefühlten Trizilliarden Lebensmittel verzichten, aber es ist fine da mal kurz richtig egoistisch zu wimmern & sich zu fragen, was diese Babys mit eurem Leben machen. Wer nimmt sich jetzt Zeit, um die neuen Loverboys als erstes zu testen? Wer kann spontan vorbeikommen, wenn diese sich wieder verabschieden und zusammen pinke Perücken kaufen gehen, um die Trauer zu überwinden? Und vor allem: Wer kennt euch schon so gut & lange, dass ihr die Lebensänderungs-Ratschläge auch annehmt? So, nun ist genug, jetzt geht es darum das beste aus der unaufhaltbaren Zellteilung zu machen und dafür bekommt ihr diese 3 Tipps.

Während man sich seinen Platz neben dem Partner noch sichern konnte, ist das beim Kind vorbei.

1. Mit Fachwissen überraschen

Natürlich gibt es auch im Babywonderland lauter Trends und Lifestyle-Strömungen. Schmeißt mit Buzzwords um euch, bis die Rasseln klappern! Wusstet ihr etwa, dass man mit Ausscheidungskommunikation Babys von Anfang an windelfrei erziehen kann? Hättet ihr nicht auch gern concious parents gehabt? Ganz fancy ist gerade außerdem Baby-Led Weaning (BLW), bei dem das Kind bestimmt, wann es abgestillt werden will. Egal, ob eure Freundinnen etwas davon versuchen oder nicht, allein, dass ihr die Themen aufbringt, zeugt von Interesse und baut eine kleine Brücke zwischen den nun auseinander treibenden Lebensstilen. Helft zum Beispiel beim Nestbau mit coolen Ideen fürs Kinderzimmer. Dazu ein paar Anregungen von meiner Pinterest-Wall.Bildschirmfoto 2015-08-03 um 16.41.25

 2. Zuhören & lernen

Glaubt es oder nicht, aber eure Girls wussten vorher auch nicht, dass sie sich für so einige abgefahrene oder sterbens langweilige Dinge mal  interessieren würden. Egal, wie gut sie vorbereitet waren, dass ihr Leben sich so auf den Kopf stellen würde, hatte keine geahnt! Lasst euch also gern mal erklären, warum man für einen Bugaboo Kinderwagen ein Monatsgehalt ausgeben soll oder wieso ein Erwin Müller Teppich der neueste Shit ist. Nutzt es aus, dass ihr nicht die erste seid, die sich mit so einer schwerwiegenden Entscheidung auseinander setzen muss und lernt, lernt, lernt!

Bildschirmfoto 2015-08-03 um 16.08.07

3. Sensibilität für Themen

Jetzt wird es kompliziert, denn bei manchen Themen können die besten Freundinnen nicht (mehr) mitreden und bei wieder anderen ist man selbst (noch) raus. Die Balance zu finden zwischen den Themen, die man vielleicht nicht mehr anspricht, weil sie Müttern mittlerweile banal oder unreif erscheinen und den Meinungen und Tipps, die man selbst zu Baby- und Erziehungsthemen geben darf, ist schwer zu finden.

freundin Mutter

Selbst wenn ihr von Anfang an offen seid und eure Freundinnen versprechen zu versuchen da nicht starrsinnig zu sein, es wird auch mal zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Daher auch an die Freundinnen: Kommt ja nicht mit „wenn du erstmal Kinder hast…“ um die Ecke und unter Freundinnen sollte man natürlich versuchen für alle Themen emphatisch zu bleiben.

Wichtig ist, dass ihr dann nicht eingeschnappt den Schwanz einzieht, sondern am Ball bleibt und die andere Seite das dann auch versteht. Seht ein, dass es nicht mehr so werden wird wie früher, egal wie bockig ihr seid. Es wird jetzt anders. Es kommen neue Rituale, neue Erinnerungen und Momente ins Freundschaftsalbum. Auch jede Mama braucht eine Freundin. Als ich gestern in der S-Bahn saß, kamen zwei Frauen mit einem Mädchen und 3 Koffern in die Bahn. Sie waren auf dem Weg nach Venedig und ich erinnerte mich wie cool ich manche Freunde meiner Eltern fand und so ein Mädelstrip für mich super cool gewesen wäre. Also werde ich in Zukunft die coolste unverwandte Tante, die die Kinder meiner Freundinnen haben können.

Tipps von Mamas und ihren Freundinnen sind gern in den Kommentaren gesehen! Vielleicht können wir die Liste noch ein bisschen erweitern!

WhatsApp NewsletterLust auf mehr Anregungen?
Dann melde dich bei meinem >>Anders machen<< WhatsApp-Newsletter an: 0177-5038415
Mehr Infos hier.

Headerfoto: suze/Quelle: Photocase.com

Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

5 Comments

  1. Es wird lustigerweise immer angenommen, dass kinderlose Frauen nichts mit Müttern gemeinsam haben/anfangen können und umgekehrt und ich finde das stimmt so üüüberhaupt nicht.
    Ich bin (richtige und unverwandte!)Tante vieler Kinder und finde, wenn man sich etwas Mühe gibt, klappen solche Freundschaften wunderbar. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass sie sich gegenseitig bereichern!

  2. Liebe San, danke für deinen Kommentar und einen Einblick in deine Erfahrungen. Ich glaube, oft ist es auch nur der Start. So wie bei allem macht die Gewohnheit vieles aus gepaart mit der Mühe, die sich beide Seiten geben.

  3. Da hast du auf jeden Fall recht… natürlich gehört von beiden Seiten Offenheit und ein bisschen guter Wille für das gegenseitige Verständnis dazu!

  4. Hihi, sehr schön beschrieben! 🙂
    Bei mir im Umfeld geht es auch langsam los und ich find es total spannend, bei dem Thema auch ganz viel zu lernen.
    Ich mag Deine Schreibweise sehr gerne und lese hier öfters still mit. 🙂 Kluge Themen und schöne Artikel!
    Liebe Grüße
    Lu

  5. @Lu Danke Liebe Lu, das freut mich voll! Feedback hilft immer sehr, dann bekommt man neue Energie zum Schreiben.

    Danke dir und liebe Grüße

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.